Verwirrende Genialität in „Der eigene Raum“

Im Bochumer Schauspielhaus wird momentan das Stück “Der eigene Raum” unter Regie von Kristo Šagor uraufgeführt. Das Stück spielt Untertage, genau dort, wo der Regisseur Kristo Šagor probeweise für 5 Monate wohnt. Betritt man den Theatersaal fühlt man sich schon halb zuhause, überall Bücher, Betten, sogar Dusche und Toilette sind vorhanden, in der Mitte ein Schreibtisch. Zu beginn ist es vielleicht noch komisch, wenn man sich aus Platzmangel auf einen Stuhl setz, der mit einer Decke versehen ist, dennoch findet man die Atmosphäre schnell sehr privat.

Das Stück beginnt, und man ist verwirrt, man ist vollkommen verwirrt, so ging es nicht nur mir, aber es ist brillant. Man kann nicht weghören, wenn Christian, die Hauptrolle, als ersten Satz saget: „Ich habe Gott gesehen, er war eine Wolkenformation (…)“ Man ist platt, man weiß nicht ob dieser Mann verrückt, verliebt oder alleine ist. Er berichtet über seinen Vater, wird von seiner Mutter und seinem besten Freund besucht, er wird verlassen und gerade deswegen verletzt er selbst. Doch alles bleibt komisch, letztlich folgt eine blutige Duschszene, die so lächerlich gut ist, dass alle Hitchcockgedanken sofort verfliegen, doch was hat das alles zu bedeuten? Das wird dem Zuschauer erst klar, wenn der die kurze Wiederholung sehen darf, immer zwischen Lachen und Grübeln gefangen, bis er letztlich versteht was dies alles zu bedeuten hat und,  dass letzte Hoffen auf ein Happy End durch einen Jungen und seine Masken zerstört wird.

Wenn all dies für sie wirr und unverständlich klingt, scheinen sie mir, der passende Besucher für dieses Stück zu sein, denn all diese Gefühlsregungen muss der Zuschauer durchleben, um letztlich zu verstehen, welch große Inszenierung er gerade gesehen hat.

Ein kleiner Tipp von mir wäre, unbedingt jemanden mitzunehmen mit dem man anschließend bei einem Kaffee oder ähnlichem mal genau darüber reden kann, worum es in diesem Stück geht, sie werden sicher begeistert sein, wie unterschiedlich die Meinungen sind.

(Würde mich freuen Anregungen und Meinungen zu dem Stück freuen. Einfach einen Kommentar hinterlassen.)

Geschrieben von Anna am 04. November 2008 | Veröffentlicht in Kultur

3 Antworten zu “Verwirrende Genialität in „Der eigene Raum“”

  1. Mikheil sagt:

    Hey Anna, ich habe echt Lust gebkommen, das Stück zu sehen und da wir jetzt Forum haben, könnte man sogar nach dem Kaffe drüber diskutieren…

    Anni und ich hätten echt Lust hinzugehen, möchtest du dir das vielleicht ein zweites Mal anschauen? Vielleicht kommen ja noch mehr Leute aus der Schule mit.

  2. Anna sagt:

    Hey, klar komm ich ein zweites mal mit, das Stück macht mich fertig!^^ Also Lea will auch mal rein, da sind wir schonmal vier, und wenn Effi und Benny das lesen, sind die sicher auch ´leicht zu begeistern, ne Benny^^!
    Naja, ihr müsst es euch ansehen, damit ich mich mit euch drüber streiten kann!^^ Ist ein sapnnendes Stück, aber echt verwirrend am anfang^^

  3. Mikheil sagt:

    Ich bin dabei 🙂

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